Wörterbuch

Aikido ist ein japanischer Kulturexport und so ist die Verwendung japanischer
Begriffe für die Kampfkunst und den Übungsbetrieb, in den sie
eingebettet ist, nicht weiter überraschend. Für jeden
Aikidoka steht irgendwann eine Phase des Vokabellernens an, denn ab einem
gewissen Punkt wird von ihr oder ihm einfach erwartet, Angriffe, Abwehren und
Formen japanisch anzusagen und zu verstehen. Dieses Wörterbuch soll
unseren Aikidoka (und jedem anderen, der diese Liste hilfreich findet), dabei
helfen. Es sollte klar sein, dass es sich um kein Japanisch-Wörterbuch
handelt, sondern um eine Bestandsaufnahme unseres Budo-Jargons.

Das Vokabular ist umfangreich, so dass eine lange Liste zu
unübersichtlich wäre. Deswegen ist sie in verschiedenen Kategorien
unterteilt:

Unsere Kampfkunst Bekleidung
Rangbezeichnungen Übungsort
Regeln, Etikette, Anweisungen Richtungen
Anatomie Stellungen
Schläge Haltegriffe
Waffen Allgemein
Gebräuchliche Techniken Übungsformen
Wir zählen 20 Jo Suburi
Aufbau der Techniknamen

Unsere Kampfkunst
Ai 合 Liebe, Harmonie
Aikido 合気道 Weg der harmonischen Energie
Do 道 Weg, philosophisches Prinzip
Ki 気 Kraft, Energie

Bekleidung
Hakama Hosenrock
Hanoba Jacke
Keiko Gi, Do Gi, Gi Anzug bei Training
Obi Gürtel
Zori Japanische Sandalen
Zubon Hose

Rangbezeichnungen
Aikidoka 合気道家 Person, die Aikido praktiziert
Dan Graduierter Aikidoka
Dojo-Sho Leiter des Dojos
Dojo-Te Übungsleiter
Doshu Höchster Repräsentant des Aikido (gegenwärtig Moriteru Ueshiba, der Enkel des Gründers)
Hanshi Traditioneller Lehrergrad
Kohai Schüler niedrigeren Ranges (vgl. Sempai)
Kyoshi Traditioneller Lehrergrad
Kyu Schülergrad
Mudansha Gruppe der Kyugrade
O Sensei Großer Lehrer, Gründer des Aikido – Morihei Ueshiba
Renshi Traditioneller Lehrergrad
Sempai Erfahrener, herausgehobener Schüler (vgl. Kohai)
Sensei Lehrer
Shihan Herausgehobener Lehrer, Meister
Soto Deshi Schüler, der nicht im Haushalt des Meisters lebt
Syosinsya Anfänger
Uchi Deshi Hausschüler (lebt im Haushalt des Meisters)
Yudansha Gruppe der Danträger

Übungsort
Dojo Übungsraum, Halle, Raum, Übungsfläche
Geiko Training, Übungsablauf
Honbu Dojo Haupt-Dojo, im engeren Sinne das Haupt-Dojo des Aikikai in
Tokyo
Kamiza Ehrenplatz (geschmückter Platz an der Hauptseite des Dojos)
Tatami Matte, Unterlage
Yasumu Übungsablauf

Regeln, Etikette, Anweisungen
Arigato Danke (informell, kurz angebunden)
Dame Schlecht
Domo Danke (informell)
Domo Arigato Vielen Dank (förmlich)
Domo Arigato Gozaimasita Vielen Dank (sehr förmlich, Vergangenheitsform); wird beim Abgrüßen gesprochen
Domo Arigato Gozaimasu Vielen Dank (sehr förmlich)
Dozo Bitte (wie in „Bitte, fangt an“)
Gomen Nasai Entschuldigung. Es tut mir leid.
Hai Ja
Hajime Fangt an! Los!
Iie Nein
Kamiza Ni Rei Verbeugung zur Kamiza
Mate Wartet!
Mawatte Wendet!
Mokuso Schließt die Augen zur Meditation!
Onegashimasu Bitte fangt an! Lass uns anfangen!
Otagai Ni Rei Verbeugung zueinander
Rei Verbeugung, Gru&szlig
Reishiki Etikette, Verhaltensregeln im Dojo
Ritsu Rei Gruß im Stehen
Sensei Ni Rei Verbeugung zum Lehrer
Shomen Ni Rei Verbeugung zur Hauptwand
Sumimasen Entschuldigung (kann ich deine/ihre Aufmerksamkeit haben)
Wakarimasu Ich verstehe
Yame Halt! Aufhören!
Yoi Bereit
Zarei Gruß im Sitzen

Richtungen
Choku Direkt
Chudan Mitte
Gaeshi, Kaeshi Umdrehend, rückkehrend
Gedan Unten
Gyaku Umgekehrt, entgegengesetzt
Happo In acht Richtungen (nach vorne, hinten, links, rechts und
um 45° dazu versetzt).
Hidari Links
Jodan Hoch
Kosa Kreuzung (in „Kosa Dori“)
Mae vorwärts
Migi Rechts
Omote Vor
Otoshi Absinkend
Shita Unten
Shomen Gerade vorwärts
Soto Außen
Uchi Innen (kann auch „Schlag“ bedeuten)
Ue Oben
Ura Im Rücken, außen
Ushiro Hinten, rückwärts
Yoko Seitlich

Anatomie
Ashi Bein, Fuss
Eri Kragen/Revers
Hara Bauch
Hiji Ellbogen
Hiza Knie
Kata Schulter
Katate Eine Hand
Koshi Hüfte
Kote Handgelenk
Kubi Nacken
Men Gesicht
Morote Beide Hände
Mune, Muna Oberkörper
Shomen Gesicht
Shuto Handkante
Sode Ärmel
Tai Körper
Te Hand
Tegatana Hand als Schwert
Tekubi Handgelenk
Ude Arm
Yokomen Seite des Kopfes

Stellungen
Ai Hanmi Gleiche Stellung (beide Seiten haben denselben Fuß vorne)
Gyaku Hanmi Spiegelbildliche Stellung (beide Seiten haben entgegengesetzten Fuß vorne)
Hanmi Grundstellung im Aikido
Hasso Kamae Wartestellung, bei der die Waffe über der Schulter gehalten wird
Hidari Hanmi Hanmi mit vorangestellten linken Fuss
Hineri Verdrehen (eines Gelenks)
Hitoemi Stand, bei dem beide Füße parallel nach vorne zeigen
Jo Kamae Stellung, bei der der Jo vor dem vorderen Fuß senkrecht aufgestellt wird
Kamae Stellung, Stand (wie eben Migi und Hidari Kamae)
Ken Kamae Schwertstellung, bezeichnet bei Übungen mit dem Jo die Stellung, in der der Jo wie ein Ken gehalten wird
Migi Hanmi Hanmi mit vorangestellten rechten Fuss
Seigan No Kamae Grundhaltung mit Schwert, der Knauf zeigt etwas unter den
eigenen Bauchnabel und die Spitze auf die Kehle des Partners
Seiza Sitz auf beiden Unterschenkeln
Tachi Stehend
Tsuki Kamae Stellung, bei der der Jo seitlich am Körper zum Stoß bereit gehalten wird

Schläge
Atemi Stoß / Schlag gegen vitale Punkte. Stört die Aufmerksamkeit oder die Balance des Angreifers
Chudan Tsuki Stoß in die Mitte (Bauch)
Gedan Tsuki Stoß nach unten
Jodan Tsuki Stoß nach oben
Katate Uchi Einhändiger Schlag
Men Uchi Schlag zum Kopf
Shomen Uchi Überkopf-Schlag zum Kopf
Tsuki Stich oder Stoß, wird idR abkürzend für Chudan-Tsuki gebraucht
Uchi Schlag
Yokomen Uchi Diagonaler Schlag zum Kopf

Haltegriffe
Hiji Dori Haltegriff am Ellbogen
Kata Dori Haltegriff an Schulter/Oberarm
Katate Dori Hand hält Handgelenk; rechte Hand greift linkes Handgelenk (oder umgekehrt) aus Gyuaku Hanmi
Kosa Dori Hand hält Handgelenk; rechte Hand greift rechtes Handgelenk (oder umgekehrt) aus Ai Hanmi
Morote Dori Beide Hände greifen Handgelenk/Unterarm
Muna Dori Haltegriff am Revers
Ryokata Dori Beide Hände fixieren Schulter/Oberarm
Ryote Dori Beide Hände fixieren beide Handgelenke
Sode Dori Haltegriff am Ärmel
Sode Guchi Dori Haltegriff am Ärmelaufschlag
Ushiro Eri Dori Haltegriff am Nacken (Kragen) von hinten
Ushiro Kakae Dori Umklammerung von hinten
Ushiro Katete Dori Kubi Shime Würgegriff, bei dem die freie Hand des Angreifers das Handgelenk des Angreifers festhält
Ushiro Kubi Shime Würgegriff von hinten
Ushiro Ryokata Dori Beide Hände fixieren beide Schultern von hinten
Ushiro Ryote Dori Beide Hände fixieren beide Handgelenke von hinten

Waffen
Bo Langstab (ca. 1,80m, wird im Aikido nicht benutzt)
Bokken Holzschwert (Übungswaffe)
Buki Waffe
Jo Kurzstab (1,28m)
Katana Japanisches langes Schwert
Ken Schwert
Suburi Übung mit dem Schwert
Tachi Schwert
Tanto Messer
Wakizashi Kurzschwert

Allgemein
Awase verschmelzen, zusammen bewegen
Barai, Harai Abwehr
Bu Kampf
Budo Der Weg des Kampfes oder Krieges
Budoka Jemand, der eine Kampfkunst betreibt
Bushi Krieger, Samurai
Bushido Ehrenkodex der Bushi
Deshi Schüler
Go Tae Die Technik wird gegen einen starken Griff aus einer statischen Position begonnen
Gyaku Umgekehrt
Irimi Eintretend
Ju Weich
Ju Tae Die Technik wird dynamisch begonnen, bevor der Angreifer fest fassen kann
Jutsu Technik, Kunst (im Ggs. zu Do)
Kaiten Drehend
Ki No Nagare in Bewegung ausgeführt
Kiai Kampfschrei
Kihon Grundschule
Kokyu Atemkraft
Kuden Mündliche Überlieferung
Ma-Ai Harmonische Distanz, sicherer Abstand zu einem potenziellen Angreifer
Maki Herumwickeln
Mawashi Drehung
Moku Roku Eine Liste von Techniken
Mokuso Meditation
Nage Ausführender der Technik (Verteidiger), auch Tori
Nage Wurf
Nobashi Ausgestreckt
Osae Druck, drücken, festhalten
Randori Freier Kampf
Renzoku Fortsetzung, Aufeinanderfolge, Fortdauer, Serie
Ryo Beide
Ryu Stil, Art, Richtung
Ryu Tai Training in fließenden Bewegungen
Sankaku Dreieck
Seiza Förmliche Sitzposition
Shikko Laufen auf den Knien
Suburi Wiederholtes Üben eines Grundschlags mit den Waffen
Tai Jutsu Waffenlose Kunst
Tai No Henko Umkehren der Position
Tai Sabaki Bewegung des Körpers
Tatami Matte, eigenlich die Reisstrohmatten japanischer Dojos
Tenkai Ashi Drehung auf der Stelle um 180°; die Füße
bleiben auf der Stelle stehen
Tenkan Drehung
Tori Verteidiger, wird im Aikido nicht verwendet; siehe Nage
Tsugi Ashi Ziehschritt, bei dem die Füße ohne Hanmiwechsel
versetzt werden
Uchi Jo Angreifer in der Kumi Jo (vgl. Uchi Jo)
Uchi Tachi Angreifer in der Kumi Tachi (vgl. Uchi Tachi)
Uchite Angreifer
Uke Empfänger der Technik (Angreifer)
Uke Jo Verteidiger in der Kumi Jo (vgl. Uke Jo)
Uke Tachi Verteidiger in der Kumi Tachi (vgl. Uke Tachi)
Waza Technik, Fertigkeit, Fähigkeit
Zanshin Zustand der Aufmerksamkeit
Zengo Nach vorne und hinten

Gebräuchliche Techniken
Die Techniken werden eingeteilt in „Katame
Waza“
(auch als Boden- oder Haltetechniken
bezeichnet) und
„Nage Waza“ (Wurftechniken). Die
Bodentechniken werden durchnummeriert („1.
Prinzip“, „2. Prinzip“ usw.), daneben
gibt es noch traditionelle Namen, die in unserer Stilrichtung
ungebräuchlich sind. In der Tabelle sind die
Bodentechniken nach Nummerierung am Anfang
zusammengefaßt. Die traditionellen Namen sind in
Klammern wiedergegeben.
Ikkyo (Ude Osae) 1. Prinzip, Kontrolle über den Ellbogen
Nikyo (Kote Mawashi) 2. Prinzip, Kontrolle über Handgelenk
Sankyo (Kote Hineri) 3. Prinzip, Kontrolle über Handgelenk und Unterarm
Yonkyo (Tekubi Osae) 4. Prinzip, Kontrolle über Unterarm und Nervenpunkt
Gokyo (Ude Nobashi) 5. Prinzip, Kontrolle über Handgelenk (innen) und
Ellbogen
Rokkyo (Hiji Kime Osae) 6. Prinzip, Ellbogenverhebelung
Aiki Otoshi Kippwurf, bei dem die Beine des Angreifers gehoben und nach hinten geworfen werden
Irimi Nage Eintrittswurf
Juji Nage, Juji Garami Kreuzwurf (Kreuzen der Arme und Blockieren des Ellbogens)
Kaiten Nage Drehwurf, Ausführungen von innen (uchi) und außen (soto)
Katagatame, Hiji Garami Variante des Kaiten Nage, bei der Angreifer mit einem Schulterblock direkt zu Boden gebracht wird
Kokyu Nage Atemwurf (die Bezeichnung fasst viele Techniken zusammen)
Koshi Nage Hüftwurf
Kote Gaeshi Handgelenk-Drehhebel
Morote Dori Kokyu Ho Morote Dori Kokyu Nage; eine der drei Formen, die in jedem Training geübt werden sollen
Shiho Nage Vier-Richtungen-Wurf
Tenchi Nage Himmel-Erde-Wurf
Ude Kime Nage Kokyu Nage (Wurf über Armaußenseite), der einen eigenen Namen hat

Übungsformen
Man unterscheidet grob Übungen, bei denen beide Partner
stehen („Tachi Waza“) und bei denen Uke sitzt
(„Hanmi Handach Waza“) oder Uke und Nage sitzen
(„Suwari Waza“). Das Alles fasst man unter
„Tai Jutsu“ – waffenlose Formen –
zusammen. Im Gegensatz dazu hat man das „Buki
Waza“ – die Übungen mit Waffen.
Atemi Waza Techniken mit Schlägen zu vitalen Punkten
Hanmi Handachi Waza Techniken, die ein sitzender Verteidiger gegen einen
stehenden Angreifer ausführen kann
Happo Giri Schlag in 8 Richtungen (Ken)
Happo Tsuki Stich in 8 Richtungen (Jo)
Henka Waza Abweichende oder Nebenform
Irimi Direkter Eingang in eine Technik
Jo Dori Waffenlose Verteidigung gegen Jo-Angriff
Jo Nage Werfen eines waffenlosen Angreifers mit dem Jo
Jo Suburi Einzelübung mit dem Stab
Ju-San No Jo Kata 13 Jo Kata
Kaeshi Waza Kontertechniken
Kata Vorgegebene Form
Katame Waza Halte- oder Bodentechniken (Ikkyo – Rokkyo)
Keiko Übung einer traditionellen japanischen Kunst
Ken Awase Grundlegende Partnerübungen mit dem Ken, wobei die Gleichzeitigkeit der Aktionen betont wird
Ken Suburi Einzelübung mit dem Schwert
Ken Tai Jo Übungen, bei denen Schwertangriffe mit dem Jo abgewehrt werden
Ki Musubi No Tachi Partnerform mit dem Schwert, bei der die Gleichzeitigkeit der Bewegungen und die Kontrolle des Angreifers das Thema ist
Kihon Waza Grundschule
Kumi Jo Partnerübung mit Stab
Kumi Tachi Partnerübung mit Schwert
Mae Ukemi Fallen in die Vorwärtsrolle
Nage Waza Wurftechniken
Randori Freie Verteidigung gegen beliebige Angriffe
San-Ju-Ichi No Jo Jo Kata 31 Jo Kata
Shiho Giri Schlag in 4 Richtungen (Ken)
Shiho Tsuki Stoß in 4 Richtungen (Jo)
Suwari Waza Techniken eines sitzenden Verteidigers gegen einen sitzenden Angreifer
Tachi Dori Waffenlose Abwehr gegen Schwertangriffe
Tachi Waza Techniken aus dem Stand
Tai Jutsu Waffenlose Übungen
Taiso Gymnastik, Aufwärmtraining. „Aiki Taiso“
ist Aufwärmen mit Aikido-Techniken
Tanken Dori, Tanto Dori Waffenlose Verteidigung gegen Messerangriffe
Tenkan Ausweichender, kreisförmiger Eingang in eine Technik
Ukemi Fallschule, wörtlich „mit dem Körper empfangen“. Im weiteren Sinn das richtige Verhalten als Angreifer
Ushiro Ukemi Fallen in die Rückwärtsrolle
Ushiro Waza Techniken gegen Angriffe von hinten
Yoko Ukemi Fallen in die seitliche Rolle
Zen Go Tsuki Stich in zwei Richtungen (Jo)

Wir zählen

1 Ichi 一
2 Ni 二
3 San 三
4 Shi, Yon 四
5 Go 五
6 Roku 六
7 Shi’chi 七
8 Hachi 八
9 Ku (oder Kyu) 九
10 Ju 十
11 Ju-Ichi
12 Ju-Ni
19 Ju-Ku (Ju-Kyu)
20 Ni-Ju
21 Ni-Ju-Ichi
22 Ni-Ju-Ni
29 Ni-Ju-Ku (Ni-Ju-Kyu)
30 San-Ju
31 San-Ju-Ichi
40 Yon-Ju
50 Go-Ju
60 Roku-Ju
70 Nana-Ju
80 Hachi-Ju
90 Ku-Ju (Kyu Ju)
100 Hyuaku

20 Jo Suburi

Es sind unterschiedliche Namen für die Technikgruppen und die
Techniken in Gebrauch. Varianten sind in Klammern angegeben.

Tsuki No Bu
1 Choku Tsuki
2 Kaeshi Tsuki
3 Ushiro Tsuki
4 Tsuki Gedan Gaeshi
5 Tsuki Jodan Gaeshi
Shomen No Bu (Uchi Komi No Bu)
6 Shomen Uchi Komi
7 Renzoku Uchi Komi
8 Shomen Uchi Gedan Gaeshi (Men Uchi Gedan Gaeshi)
9 Shomen Uchi Ushiro Tsuki (Men Uchi Ushiro Tsuki)
10 Gyaku Yokomen Ushiro Tsuki
Katate No Bu (Katate Uchi No Bu)
11 Katate Gedan Gaeshi Uchi
12 Katate Toma Uchi
13 Katate Hachi No Ji Gaeshi
Hasso Gaeshi No Bu (Hasso No Bu)
14 Hasso Gaeshi Uchi
15 Hasso Gaeshi Tsuki
16 Hasso Gaeshi Ushiro Tsuki
17 Hasso Gaeshi Ushiro Uchi
18 Hasso Gaeshi Ushiro Barai
Nagare Gaeshi No Bu (Nagare No Bu)
19 Hidari Nagare Gaeshi Uchi
20 Migi Nagare Gaeshi Tsuki

Aufbau der Techniknamen

Techniknamen im Aikido sind nach einem einfachen, festen Schema aufgebaut. Die
Grundidee ist leicht zu verstehen: Ein Technikname beschreibt Angriff und
Abwehr, und zwar in genau dieser Reihenfolge, wie in „Katate Dori Shiho
Nage“ oder „Shomen Uchi Kokyu Nage“. Einige –
längst nicht alle – Techniken werden in einer Omote- und eine
Ura-Form ausgeführt. Damit ist die Art des Eintritts in die Technik
bezeichnet, was auf unterschiedliche Arten der Bewegung und der Kontrolle
hinausläuft. Bei Techniken, die in beiden Eintrittsformen trainiert
werden, ist ein nachgestelltes „Ura“ bzw. „Omote“ Teil
des Techniknamens. Die Bodentechniken und der Shiho Nage sind Beispiele, also
sprechen wir vom „Katate Dori Shiho Nage Omote“ oder „Katate
Dori Shiho Nage Ura“. Bodentechniken wird ein „Dai“
vorangestellt, wie in „Yokomen Uchi Dai Nikyo Ura“. Eine
vereinfachte Formel für Techniknamen sieht aus wie folgt:

Technikname = Angriff + Abwehr + Eintritt

Mögliche Angriffe stehen in der Liste der Schläge und Haltegriffe
oben und Abwehrtechniken stehen in der Liste der gebräuchlichen Techniken.

Angriffe von hinten oder Übungen, bei denen einer oder beide Partner
sitzen, werden durch ein vorangestelltes „Ushiro“ bzw. „Hanmi
Handachi“ / „Suwari Waza“ beschrieben. Genauso wird die
Position der Partner zueinander – „Ai“ bzw. „Gyaku
Hanmi“ – angegeben, wenn sie eine Rolle spielen sollte.

Offensichtlich sind die Bezeichnungen der Angriffe selbst nach einem einfachen
Schema aufgebaut. „Ryo“ steht für Haltegriffe mit beiden
Händen, beispielsweise sagen wir „Ryote Dori“, wenn beide
Hände beide Handgelenke oder “Rykata Dori“, wenn beide
Hände beide Schultern greifen. Etwas verallgemeinert nennen wir zuerst
das Ziel (Schulter, Kopf, Handgelenk“) und dann die Angriffsart (Schlag,
Stoß oder Griff). Die Frage ist, ob sich die Techniknamen nicht leichter
als Einheit einprägen lassen, weil es kaum Kombinationsmöglichkeiten
gibt: „Dori“ steht hinter „Katate“,
„Ryote“ oder “Morote“ und „Uchi“ hinter
„Shomen“ bzw. „Yokomen“. „Tsuki“ wird
meist nicht weiter präzisiert, wie in „Tsuki Kote Gaeshi“,
manchmal hört man „Mune Tsuki“ für einen geraden
Stoß.

Damit komme ich zur Vollständigen Formel für Techniknamen:

Technikname = Stellung/Richtung + (Ziel+Angriff) + Technik + Eintritt

Gebräuchliche Beispiele findet ihr in dieser Tabelle:

Stellung / Richtung Ziel Angriff Technik Eintritt
Ai Hanmi Katate Dori Dai Ikkyo – Rokkyo Omote
Gyaku Hanmi Ryote Irimi Nage Ura
Suwari Waza Morote Juji Nage
Hanmi Handach Waza Kosa Kaiten Nage
Ushiro Sode Kokyu Nage
Eri Koshi Nage
Muna Kote Gaeshi
Yokomen Uchi Shiho Nage
Shomen Tenchi Nage
Kubi Shime
Mune Tsuki
Jodan
Die erste und letzte Spalte fallen oft weg.
„Katate“ impliziert „Gyaku
Hanmi“ und „Kosa“ impliziert
„Ai Hanmi“, so dass der Stand nicht extra
erwähnt wird. Nicht jede Technik wird in einer
Omote- oder Ura-Ausführung praktiziert.
Die Bodentechniken (Katame Waza, Ikkyo – Yonkyo)
und Shiho Nage werden mit beiden Eintritten geübt
und hier ist die letzte Spalte Pflicht.
Den Namen der Bodentechniken wird ein „Dai“
vorangestellt.
Die Spalten „Ziel“ und
„Angriff“ sind praktisch nicht
unabhängig lesbar. „Dori“ geht nicht
mit „Yokomen“ und „Shomen“, die
ihrerseits nur beim „Uchi“ Verwendung
finden. „Kubi“ kommt nur in „Ushiro
Kubi Shime“ und „Ushiro Katate Dori Kubi
Shime“ vor. Letztere Kombination beschreibt
einen Doppelangriff und ist das einzige Beispiel, in
dem das Schema durchbrochen wird.